Bücher gegen die Trauer und Traurigkeit

 

Im folgenden präsentiere ich Ihnen eine Liste mit Büchern, die nach meiner Ansicht sehr hilfreich und lehrreich sind. Immer wieder werde ich von Trauernden gebeten, Hinweise zu Büchern zu geben, was ich über Jahre per Mail auch getan habe. Da die Zahl derer, die einen solchen Hinweis von mir wünschen inzwischen sehr angestiegen ist, gebe ich meine Buchempfehlungen und Rezensionen nun hier auf meiner Seite.

 

Ich habe die Rezensionen wie einen Wikipedia-Artikel aufgebaut. Sie finden im folgenden blaue Zeilen, die jeweils den Titel des Buches nennen. Wenn Sie auf die blaue Zeile klicken, gelangen Sie zu meiner Rezension. Neben der Rezension befindet sich ein Bild des Buches. Klicken Sie darauf, gelangen Sie zur Amazon-Seite, auf der Sie die Kundenbewertungen einsehen und das Buch bestellen können. 

Susanne Conrad: Sterben für Anfänger. Wie wir den Umgang mit dem Tod neu lernen können

Susanne Conrad kennt man als vertrautes Gesicht aus dem ZDF. Weniger bekannt ist sie als eine einfühlsame Schriftstellerin. In diesem Buch verarbeitet Conrad gekonnt zwei Schicksalsschläge, die sie kurz hintereinander getroffen haben: Eine Krebs-Diagnose und der Tod ihrer Eltern. Und nun beschreibt die Autorin, wie es gerade diese traurigen Erfahrungen sind, die zugleich aufhellend und klärend in ihr Leben eingegriffen haben. Man kann sich, so der Ertrag von traurigen Erfahrungen, nun immer fragen, ob die Probleme, die uns groß und wichtig erscheinen, noch wichtig bleiben im Angesicht von schwerer Krankheit oder Tod. Und hier liegt der besondere Wert des Buches: Es geht nicht darum, den Tod überzubewerten, sondern vielmehr darum, mein Leben einzurichten vor der Tatsache, daß mein Tod immer und überall eintreten kann. Und unter dieser Perspektive kann ich den Wert einer jeden Stunde meines Lebens wieder neu spüren. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

Berend Feddersen, Dorothea Seitz, Barbara Stäcker: Der Reisebegleiter für den letzten Weg. Das Handbuch zur Vorbereitung auf das Sterben

Ein tolles Buch! Man sollte sich nicht davon beeinflussen lassen, daß der Titel wie auch der Stil des Buches ein wenig flapsig wirken. Das ist natürlich nicht jedermanns Geschmack – der meine keinesfalls –, aber darüber kann man ja hinweglesen. Und wenn man das tut, hat man hier eine Fülle von wichtigen Hinweisen, die im Zusammenhang mit der Sterben und dem Tod uns alle betreffen oder noch betreffen werden. Fragen hinsichtlich der Finanzen und des Rechts werden ebenso beantwortet wie Pflege- und Bestattungsmöglichkeiten. Dieses Buch wendet sich nicht speziell an Trauerredner oder Trauerrednerinnen und Bestatter oder Bestatterinnen. Es eignet sich für jede und jeden, die oder der den Tod nicht verdrängen, sondern sich bei guter Gesundheit schon jetzt mit ihm ernsthaft auseinandersetzen möchte. Klicken Sie einfach hier oder auf das Bild des Buches!

Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben

Dieses Buch ist ein gefeierter Klassiker. Rinpoche ist es in seinem berühmten Buch gelungen, eine breite Leser- und Leserinnenschaft für das Thema zu interessieren. Kaum ein Buch hat sich so oft verkauft, kaum ein Buch wird so oft zitiert, kaum ein Buch wird so häufig zum Lernen und Arbeiten benutzt. Rinpoche gelingt es, in einem sehr einfachen und auf den Punkt gehenden Stil, die Einsichten der buddhistischen Glückslehre zu vermitteln. Diese Lehre besteht, wenn man einmal eine zusammenfassende Formel versuchen möchte, darin, das Leben zu schätzen als ein Leben, in dem der Tod Realität ist. Was wir also am Leben lieben, sollten wir auch am Tod lieben lernen. Wenn wir dies tun, kann unser Leben in eine Harmonie eintreten und angstbefreiter werden. Rinpoche unterstreicht diese Einsicht dadurch, daß er nicht nur selbst darüber schreibt, sondern auch Zitate großer buddhistischer Lehrmeister bringt.

Konkret glieder sich das das Buch in die drei Teile von "Leben", "Sterben" und "Leben nach dem Tod". Dabei geht es Rinpoche allerdings nicht vordringlich um eine philosophische Darlegung der buddhistischen Lebens-, Sterbens- und Wiedergeburtslehre, sondern er zeigt sehr praktisch an z. B. an Mantren oder Meditationen, wie man eine konkrete und ruhige Bewußtseinshaltung dem Sterben gegenüber gewinnen kann. Auch diejenigen, die sich nicht vordringlich für den Buddhismus interessieren, werden aus diesem Buch wertvolle Anregungen erfahren. Bestatter und Bestatterinnen haben hier einen reichen Schatz an Erfahrungen, auf den sie in einem Gespräch mit Angehörigen zurückgreifen können. Und für den Trauerredner oder die Trauerrednerin kann es sehr hilfreich sein, sich mit dem trostvollen Duktus des Buches vertraut zu machen. Klicken Sie einfach hier oder auf das Bild des Buches!

Mihm/Bopp: Die sieben Geheimnisse guten Sterbens

Für dieses Buch haben sich eine Journalistin und eine Krankenschwester zusammengetan. Das ist ein großer Gewinn. Der Leser und die Leserin können so nämlich von der Professionalität einer Frau profitieren, die viele Jahre mit kranken und sterbenden Menschen zugebracht hat, ohne daß man dabei verzichten muß auf eine gekonnte Darstellungsform. Für den Trauerredner und die Trauerrednerin wird die Lektüre dieses Buches ebenso erhellend sein wie für den Bestatter und die Bestatterin. Der durch die Journalistin Frau Bopp ins Spiel gebrachte Kniff, das Buch am Leben der Krankenschwester Frau Mihm entlang zu entwickeln, erweist sich als ein großer Glücksgriff. Sie können nun nämlich das Buch wie eine Biographie lesen und die schweren und ernsthaften Themen damit stärker auf Distanz halten, wenn Sie das mögen. Wenn Sie lieber alles näher an sich herankommen lassen wollen, können Sie natürlich auch das tun. Ist ist ein Kennzeichen gelungener Literatur wie dieser, daß das Buch von Mihm und Bopp Ihnen beide Möglichkeiten offenläßt.

Die sogenannten ‚sieben Geheimnisse’, die von den Autorinnen benannt werden, bestehen in den folgenden Sachverhalten:

1. Man muß sich bewußt machen, daß der Tod und die Traurigkeit, die mit diesem verbunden ist, zum Leben gehören.

2. Wenn wir uns darüber klar geworden sind, sollten wir versuchen, uns genau die Fragen in unserem Leben bewußt zu machen, die noch bearbeitet werden müssen.

3. Wir sollten aucb versuchen, uns dem Sterben zu nähern und es nicht verdrängen. Das Sterben ist en Prozess, so wie es viele Prozesse in unserem Leben gibt; und diesen Prozess sollten wir versuchen zu verstehen. Sterben ist Prozess ist nämlich noch mal etwas ganz Eigenes gegenüber dem Tod, dem Tod-Sein oder der Trauer.

4. Besonders für diejenigen, die mit Sterbenden arbeiten, ist es gut zu wissen, wie man den Sterbenden "erreichen" kann, welche Möglichkeiten es gibt, zu ihm vorzudringen und ihm zu helfen.

5. Man kann den Tod auffassen als eine Lebensphase, die ebenfalls mit den Begriff "Prozess" umschreibbar ist. Der Tod wird dann nicht zu einem Ende des Lebens, sondern zu einem ganz besonders bedeutsamen Wandel jener Lebensformen, die uns bis dahin vertraut waren.

6. Wer die unter 5. beschriebene Gedankenfigur ernst nimmt, der wird auch dazu durchdringen, das Loslassen zu lernen. Zumal das Loslassen ja eine Kunst ist, die man schon im ganz alltäglichen Leben immer wieder aufs neue einüben sollte.

7. In allem sollte man ein positives Grundgefühl, das man auch Liebe zu nennen pflegt, für sich bewahren.

Besonders interessant ist es nun, daß Frau Mihm eine große Erfahrung mit Basaler Stimulation hat und den Leser und die Leserin von diesem Konzept zu berichten weiß. Im ganz weiten Sinne handelt es sich hier um komplexe Verfahrenstechniken, die ursprünglich für die Sonderpädagogik entwickelt und dann auf die Pflege übertragen wurden. Diese Techniken sollen dem kranken oder sterbenden Menschen zu einer Verstärkung des Selbstempfindens verhelfen dabei zugeich den Pflegenden ermöglichen, einen besseren Zugang zu dem Menschen zu bekommen, den sie pflegen.

Das Buch ist besonders interessant für diejenigen, die mit der Trauer und dem Tod von Menschen beruflich zu tun haben. Aber auch Trauernde oder der Trauerredner bzw. die Trauerrednerin können profitieren. Klicken Sie einfach hier oder auf das Bild des Buches!

Beate Lakotta/Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod

Das Buch ist eine Kooperationsarbeit des Photographen Schels und der Redakteurin für den Spiegel Lakotta. Beide haben in Hospizen Menschen besucht, die den Tod vor Augen haben, aber eben noch leben. Und beide haben nun dieses Leben festgehalten in Wort und Bild. Die Photos sind dabei in Schwarz-Weiß gehalten und strahlen so eine ganz ungewöhnliche Intensität aus. Natürlich fragt man sich, wenn man dieses Buch aufschlägt, sofort, ob ein solcher Bild- und Textband dem Tod eines Menschen angemessen ist. Ein Mensch, der seinen Tod erwartet, zieht sich ja gerade von den Lebenden zurück für immer, und es fragt sich, ob es zu diesem Rückzug wirklich paßt, ins Bild und ins Wort gebracht zu werden. Je länger man aber in diesem Buch blättert und liest, desto stärker spürt man, daß diese Gespräche und Photos durchaus dieser schwierigen Situation angemessen sind. Wir sehen uns heute nicht selten konfrontiert mit einer Kultur, in der der Tod aus dem Bereich der Lebenden ausgelagert wird. Man stirbt nicht mehr im heimatlichen Wohnzimmer, sondern in einem Krankenhaus oder eben Hospiz. Daß sich damit aber nicht die Tendenz festsetzt, den Tod aus unserem Leben herauszudrängen, darum ist dieses Buch erschienen. Es arbeitet einer Tendenz und Kultur entgegen, die uns nur noch erlauben will, dem Tod  ein traurig-entsetztes Überrascht-Sein entgegenzusetzen.

Das vorliegende Buch zeigt, wie es auch anders geht. Auf den ersten Blick ist es natürlich ein Buch, das vom Sterben handelt. Alle Menschen, die hier photographiert werden oder mit denen man spricht, sind von Schwäche und Krankheit gezeichnet und gehen dem Tod entgegen. Das Buch macht hier keine falschen Hoffnungen auf Wunder, die es zwar gibt, mit denen aber niemand rechnen kann. Nein, das Buch stellt sich ganz bewußt der Situation von Menschen, die wissen, daß sie sehr bald sterben werden. Aber gerade darum ist es ein Buch des Lebens. Die nur schwer erträgliche Verknappung der Lebensspanne, das Aug in Auge mit der eigenen Endlichkeit, gibt dem Leben eine sehr besondere Intensität. Hier ist nicht mehr der Platz für Eitelkeiten, Scham oder all jene Rollen, die wier anderen gegenüber einzunehmen pflegen. Der Sterbende konzentriert sich auf das Wesentliche im Leben, weil er weiß, daß dieses Leben bald endet. Nun ist dieses Wesentliche natürlich vollkommen subjektiv. Es kann in der Begegnung mit einem Verwandten, in einem Gespäch, in einem Film, der noch gesehen wird, in einer Speise oder einem Ausflug liegen. Immer jedenfalls ist eine Hoffnung, eine Hoffnung, daß sich noch etwas erfüllen möge – und sei es eine Nacht, in der man ohne Schmerzen durchschlafen kann. Dieses Buch zeigt die Unendlichkeit der menschlichen Seele, und es verdeutlicht zugleichden unendlichen Wert aller Selbstverständlichkeiten in unserem Leben. Nicht nur für Trauerredner und Bestatter, sondern auch für alle Menschen, die mit dem Menschlichen zu tun haben, ist das Buch wertvoll. Klicken Sie einfach auf das Bild.

Erinnerungen an einen lieben Menschen

Dieses kleine Büchlein ist graphisch schön gestaltet, und die Texte sind gut ausgewählt. Es spendet Trost und hält eine gute Mitte zwischen übertriebenem Pathos und zu großer Zurückhaltung. Das Buch eignet sich auch gut als Geschenk für Trauernde und ist einmal etwas anderes als die übliche Beileidskarte. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

 

Roland Kachlers Trauer-Bücher

Diese Bücher sind ein Ereignis. Kachler ist nicht nur Therapeut, was ihn in besonderem Maße für das Verfassen eines solcher Bücher befähigt. Er hat auch zugleich das furchtbare Schicksal erleben müssen, daß sein Sohn bei einem Unfall ums Leben kam.

Kachler hat sich nun in seiner Trauer den verschiedenen Ansätzen von Trauerarbeit überlassen, die alle im weitesten Sinne dazu raten, den gelieben Menschen loszulassen. Dabei hat er gemerkt, daß ihn diese Ansätze nicht befriedigen. Und so hat er in seinem eigenen Ansatz auf berührende Weise Elemente des Ahnenkultes mit modernen Einsichten der Psychotherapie verbunden.

Jeder, der den Verlust eines Menschen hinnehmen mußte, weiß, daß die zu diesem Menschen empfundene Liebe nicht aufhört. Im Gegenteil: Gerade im Bewußtsein des Verlustes lodert die Liebe umso brennender auf. Und genau mit diesem Auflodern sollte man nicht verdrängend oder abweisend, sondern produktiv umgegen. Hier gibt es keine Tabus. Man kann sich ganz individuelle Orte schaffen, in denen man sich erinnert und erinnernd den geliebten Menschen gegenwärtig hält. Unsere Trauer findet den, der uns durch den Tod entrissen wurde. 

Kachler hat uns in wissenschaftlicher Absicht die therapeutischen Ansätze dieser Trauerarbeit detalliert beschrieben. Wer also daran interessiert ist, sich mit diesem Thema eingehender zu befassen, wird zu Kachlers "Hypnosystemischer Trauerbegleitung" greifen. Aber auch wenn man nur anregende Übungen und Gedanken zum Umgang mit der Trauer sucht, wird man bei Kachler fündig. Ich habe unter meinem Text die nach meiner Auffassung wichtigsten Bücher des Autors aufgelistet.

Wenn man ernsthaft mit diesen Büchern arbeitet, werden viele Tränen fließen. Und zugleich kann man spüren, wie die Traurigkeit sich immer mehr aufklärt, aufhellt und in Liebe übergeht. Wirklich sehr hilfreiche – wunderbare Bücher! Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches, das für Sie passend ist!

 

Jorge Bucay: Das Buch der Trauer

Wenn man nach wertvoller Trauerliteratur sucht, ist man nicht nur auf den deutschen Buchmarkt angewiesen. Bucay schreibt ein schönes Buch über Trauer und Wege, die wieder aus der Trauer herausführen. Der Autor ist ein argentinischer Psychologe und Therapeut. Anders als Roland Kachler schreibt Bucay nicht aus einer Situation der Trauer heraus. Er bemerkt im Gegenteil, daß er von einem solchen Trauerfall, der ihm einen geliebten Menschen genommen hat, bisher verschont geblieben ist. Dadurch wird das Buch aber keineswegs weniger authentisch. Eher schon kann man vielleicht sagen, daß der Autor eine leichtfüßige und manchmal sogar humorvolle Schreibweise pflegt, die einem beim Lesen auch manchmal schmunzeln machen. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Uta Schlegel-Holzmann: Kein Abend mehr zu zweit

Dieses Buch über die Trauer von Frauen oder Männern, die ihren geliebten Partner verloren haben, beschäftigt sich mit der Trauer, die Menschen in einer ganz konkreten Verlustsituation empfinden. Der Tod des Partners reißt eine Wunde, die sehr schwer zu heilen vermag, da lange eingeübte Lebens- und Kommunikationsgewohnheiten nun an ein Ende gekommen sind. Oft wissen die Menschen, die in Trauer über den Tod ihres Partners sind, gar nicht so recht, wie sie ihrer Trauer einen Namen oder einen nachvollziehbaren Text geben sollen. Und hier kann dieses Buch über den Verlust des Partners hilfreich eingreifen. Es mach den Trauernden oder die Trauernde im Umgang mit ihren Gefühlen gesprächsfähig. Und da das gewohnte Gespräch mit dem Partner abgebrochen ist durch dessen Tod, ist es wichtig, die eigene verlorene Sprache wiederzugewinnen. Dieses Buch hilft dabei. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Doris Wolf: Einen geliebten Menschen verlieren

Das Buch von Doris Wolf ist besonders für diejenigen hilfreich, die nicht gerne lange in Passivität verweilen, sondern handeln wollen. Man kann dieses Buch dann auch als eine Begleitung bei dem Prozeß, der mit der Trauer einhergeht, lesen. Sehr vereinfacht kann man Wolfs Trauerverständnis als eine Phasenbeschreibung verstehen. Alle Phasen müssen durchlaufen und innerhalb der Trauerprozesses auch ernst genommen werden. Es beginnt mit einer Phase, in der man das Geschehene nicht wahrhaben will. Man stellt seinen inneren Mechanismus auf Abwehr. Das ist auch ganz verständlich, da der Tod eines geliebten Menschen ja zu den furchtbaren Erfahrungen gehört, die wir in diesem Leben machen. Wenn diese Phase vorbei ist, wird man sich des Geschehenen bewußt. Man weiß, daß es kein Zurück mehr gibt. Und nun kommen die Emotionen empor. Die Gefühle überwältigen uns und wir sind ihnen ausgeliefert und ergeben, ohne daß sich eine neue Orientierung schon abzeichnen würde. Nach dieser Phase tritt eine Neuorientierung ein. Dies kann aber nur geschehen, wenn wir die Phase der Trauer wirklich ohne den Schmerz zu unterdrücken durchlebt haben. Dann dürfen wir auch hoffen, daß sich wieder ein neues Gleichgewicht einstellt in unserem Leben.

Diejenigen, denen es gelingt, sich auf die durchaus zugriffige Vorgehensweise von Doris Wolf einzulassen, werden in diesem Buch eine Unterstützung in der Trauer finden. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Stefanie Wiegel: Für immer in meinem Herzen

Dieses Buch über die Trauer ist ganz vorbehaltlos zu empfehlen. Es richtet sich zwar an Kinder, aber als ich es gelesen habe, fand ich, daß auch Erwachsene davon profitieren können. In diesem Trauer-Buch werden die Kinder dazu ermuntert, Erinnerungen festzuhalten. Das können schöne Erinnerungen sein, aber natürlich auch traurige. Die Kinder werden mit "Hallo Du" angesprochen, und das Buch erklärt ihnen kindgerecht den Tod, das Sterben und die Traurigkeit. Und auch die Eltern werden dazu ermuntert, mit den Kindern dieses schwierige Thema anzugehen. Kinderpsychologinnen und -psychologen, mit denen ich über dieses Trauer-Buch für Kinder gesprochen habe, versicherten mir, daß allein dieser aktive Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen für Kinder eine heilsame Wirkung entfaltet. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Jo Eckardt: Ich will dich nicht vergessen

Dieses Buch arbeitet offenbar mit einem Selbstwiederspruch. In der Trauer scheint doch unser größtest Problem zu sein, die geliebte Person nicht vergessen zu können und darum auch immer weiter traurig zu sein. Doch ist dies nur ein Aspekt der Wahrheit in einer traurigen Situation. Die Trauer kann nämlich stark und quälend werden, so daß sie uns so sehr peinigt, daß wir den geliebten Menschen aus dem Auge zu verlieren drohen. Wir fühlen uns ihm symbiotisch verbunden, und nun, wo er von uns gegangen ist, erleben wir diesen Verlust wie die Amputation eines lebenswichtigen Körperteils. In dieser Situation ist es hilfreich, sich daran zu erinnern, daß wir und der oder die Verstorbene unterschiedene Menschen sind und waren. Und natürlich ist es dann auch wichtig, daß wir uns an den Menschen, der gestorben ist, genau erinnern. Wenn in diese Erinnerung keine Tabus einfließen, wird man erstaunt sein, wie hilfreich es ist, diese Erinnerungen aufzuschreiben. Man wird sich dabei darüber klarer, was einem dadurch, daß der Mensch gestorben ist, wirklich fehlt. Dieser Prozeß führt die unkontrollierbare Trauer hinüber in einen Zustand von beherrschbarer Traurigkeit.

Das Buch von Jo Eckardt hilft bei diesem Prozeß. Es ist kein Buch, wie man es üblicherweise erwartet, sondern es besteht aus Fragen, die wir beantworten können. Damit handelt es sich hier um ein Arbeitsbuch im eigentlichen Sinne. Allein schon der Prozeß des Arbeitens mit einem solchen Buch, kann der Trauer eine neue, klarere Richtung geben. Aber auch die konkreten Fragen helfen sehr dabei, das Verhältnis zu dem Verstorbenen oder der Verstorbenen aufzuklären und in ein helleres Licht zu versetzen. Und indem wir diesen Weg durch unsere Trauer gehen, entdecken wir neu das Lebenswerte in unserem Leben. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Mechthild Schroeter-Rupieper: Für immer anders

Das Buch präsentiert sich zu Recht als ein Hausbuch, das Familien, die in Trauer sind, eine Hilfestellung geben möchte. Das ist durchaus etwas Besonderes. Wer in Trauer ist, hat mit sich selbst zu tun. Darum ist es sehr hilfreich, Anregungen dafür zu erhalten, wie man mit dieser Trauer im Familienkreis umgehen kann.  Welche Hilfestellungen und Rituale gibt es? Dürfen Kinder den Sarg bemalen? Wann dürfen Kinder mit zur Beerdigung? Oder kann man den Kinder zumuten, den Verstorbenen oder die Verstorbene noch einmal zu sehen? Das alles sind konkrete Fragen, die sich in einer Familie stellen. Und natürlich gibt es auf solche Fragen keine immer gültigen Antworten. Aber das Buch kann dabei helfen, sich Antworten anzunähern, die für die eigene Familie passend und angenehm sind. Man kann sehr viel aus diesem Buch lernen und erhält wichtige Anregungen. Allerdings sollte man sich nicht daran stören, daß das Buch sehr farbenfroh gestaltet ist und auch die Schrifttypen unterschiedliche Farben bekommen haben. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

Linus Mundy/Silas Henderson: Du bist nicht mehr hier. Trost und Hoffnung nach dem Tod der Mutter oder des Vaters

Es gibt in Gesellschaften immer Narrative, die scheinbar von jedem und von jeder akzeptiert werden, ohne daß sich immer alle darüber im klaren wären, was sie damit akzeptieren. Eines dieser Narrative besteht in der Verharmlosung des Todes der Eltern. Da wird dann gesagt, sie hätten doch ihr Leben gelebt, man müsse sie loslassen, oder es sei der Lauf der Dinge, daß die Eltern sterben. Das ist natürlich alles immer richtig, aber darin besteht das Problem. Was nämlich immer richtig ist, ist eigentlich nie wirklich das Richtige.

Dieses Buch nimmt speziell Bezug auf die Situation des Todes der Eltern, und es lädt dazu ein, die Trauer, die sich nach der Bestattung oder Beerdigung der Eltern einstellt, wirklich konsequent ernst zu nehmen. Man hat bei solch einem Sterbefall alles Recht auf Trauer; und man muß dieser Trauer auch eunen Raum geben. Das Buch hilft dabei. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

 

Kerstin Lammer: Trauer verstehen

Das Buch von Kerstin Lammer über die Verstehensformen von Tod und Trauer ist zwar mit 20 Eur für gut 90 Seiten ein wenig teuer, aber der Preis kann sich dann lohnen, wenn man sich für einige Hintergründe des Trauerprozesses interessiert, die sich so nicht in jedem Buch über die Trauer-Selbsthilfe finden. Kerstin Lammer geht z. B. einige Definitionen dessen durch, was durch Trauer beschrieben werden kann. Zugleich widmet sie sich auch Fragen, die durchaus des längeren Nachdenkens wert sind. Was nämlich macht es mit uns, wenn der Sterbeort sich verlagert? Der normale Prozeß des Sterbens findet im eigenen Bett statt. Aber diese Normalität kommt dann abhanden – und ich erlebe das oft als Trauerredner oder Beerdigungsredner –, wenn der geliebte Mensch im Krankenhaus noch behandelt wird bis zu seinem Ende und hier auch stirbt. 

Weiterhin behandelt das Buch unterschiedliche Theorien, die sich alle der Aufklärung des Themas "Trauer und Tod" verschrieben haben. Die Beschäftigung mit der Theorieebene kan auch im Prozeß der eigenen Trauer klärend wirken und damit letztlich auch tröstend sein. Klicken Sie einfach auf das Bild des Buches!

 

 

 

 

 

Britta Teckentrup: Der Baum der Erinnerung

Das Buch von Britta Teckentrup ist ein Schatz, der besonders im Umgang mit Kindern, die den Tod eines geliebten Menschen bewältigen müssen, gehoben werden kann. Es handelt von einem Fuchs, der alt geworden ist, sich nun unter einen baum legt, und dann einschläft – für immer. Der Prozeß einer Bewältigung kann nun damit beginnen, daß man beginnt, Erinnerungen zu sammeln, die helfen, den Fuchs nicht zu vergessen. Und aus diesen Erinnerungen wächst der "Baum der Erinnerung". 

Auch wenn das Buch sich in erster Hinsicht an Kinder wendet, kann auch der Erwachsene damit arbeiten und Trost in der Trauer finden. Auch für dieses Buch gilt ja, was in den vorangegangenen Besprechungen immer wieder betont wurde, daß allein die aktive Beschäftigung mit dem Thema des Todes und Verlustes einen hilfreichen Prozeß in Gang setzen kann.